8. Mai 2023 | News

Prospitalia Jahreskongress 2023: Herausforderungen im Dialog meistern

Prospitalia Jahreskongress im Kap Europa in Frankfurt / Endlich wieder präsent / 27 Programmpunkte / 67 Aussteller in der Industrieausstellung / Geführte Industrietouren sowie Innovations- und Roundtable-Workshops als neue Formate / Lieferantenawards verliehen / über 550 Besucher an zwei Veranstaltungstagen


 

Chancen und Perspektiven des Klinikeinkaufs standen auch in diesem Jahr im Mittelpunkt des Prospitalia Jahreskongresses in Frankfurt. Nach drei Jahren der digitalen Umsetzung fand der Kongress im März 2023 endlich wieder in Präsenz statt.

Nach langer Zeit des Wartens war es Ende März so weit: Der Prospitalia Jahreskongress fand zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wieder als Präsenzveranstaltung statt. Über 550 Experten, Kunden und Industrievertreter aus der Gesundheitsbranche kamen in Frankfurt im Kap Europa zusammen, um sich zwei Tage lang über Chancen und Herausforderungen des Klinikeinkaufs zu informieren und auszutauschen.

Dabei erwarteten die Teilnehmenden 27 vielseitige Programmpunkte und einige Neuerungen im Kongressablauf. Schließlich gab es einiges zu besprechen: Während alle Akteure im Gesundheitswesen noch immer mit den Auswirkungen der Pandemie, instabilen Lieferketten sowie teils hohen Preisvolatilitäten am Markt beschäftigt sind, stellen die Medical Device Regulation (MDR), das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) sowie die Krankenhausstrukturreform weitere Herausforderungen an regulatorischen Initiativen in der Klinik. Diese Themen von weitreichender Bedeutung, mit denen Krankenhausmanager, Einkäufer und Medizintechnikunternehmen konfrontiert werden, standen daher u.a. im Fokus des diesjährigen Prospitalia Jahreskongresses.

Klassentreffen der Gesundheitsbranche

Doch bereits vor dem ersten Programmpunkt wurde eines deutlich: Die Freude über das persönliche Wiedersehen ist immens. So bezeichnete Bünyamin Saatci, Geschäftsführer der Prospitalia GmbH, den Kongress in seiner Eröffnungsansprache als eine Art Klassentreffen mit familiärem Charakter. „Auch wenn wir in den letzten Jahren die bestmöglichen Wege gefunden haben, um uns digital auszutauschen, ist es gerade in unserem Jubiläumsjahr – 30 Jahre Prospitalia – etwas ganz Besonderes, Sie alle persönlich und vor Ort begrüßen zu dürfen.“

Im anschließenden Eröffnungspanel gab die Prospitalia Einblicke und Updates aus dem eigenen Hause. Hier war es den Verantwortlichen wichtig, ihren Partnern aus Klinik und Industrie die neu gewonnenen Personalien vorzustellen. Schließlich wurde neben Herrn Saatci, für den es bereits der zweite Jahreskongress als Prospitalia Geschäftsführer war, in diesem Jahr mit Fabian Becker, Iris Schwidden und Susanne Steidl die Führungsriege größtenteils neu aufgestellt.

Fabian Becker, seit April 2022 CFO der Prospitalia Gruppe und Geschäftsführer der Prospitalia, unterstrich in seiner Eröffnungsansprache den Anspruch an den diesjährigen Kongress: „Wir wollen die aktuellen Herausforderungen nicht nur beschreiben, sondern vor allem Lösungswege und innovative Konzepte aufzeigen“.

Auch Iris Schwidden, neue Geschäftsleitung Vertrieb der Prospitalia GmbH, betonte im Panel, dass ihr besonders der gemeinsame Austausch wichtig sei. „Wir müssen das Verständnis füreinander ausbauen, denn nur gemeinsam können wir die aktuellen Herausforderungen meistern.“ Dabei werde die Prospitalia weiterhin der starke Partner an der Seite der verschiedenen Akteure sein und unterstütze bei weit mehr als „nur“ guten Einkaufskonditionen.

Susanne Steidl, Chief Product Officer der Prospitalia Gruppe, treibt in ihrer neuen Rolle vor allem die Digitalisierungsoffensive der Unternehmensgruppe voran und hat in diesem Zuge ein besonderes Augenmerk auf das Cockpit, das zentrale Prospitalia Artikelinformationssystem. „Das Cockpit unterstützt Einkaufsprozesse im Krankenhaus, hilft bei umfassenden und nachhaltigen Analysen und kann so maßgeblich dazu beitragen, Prozesse zu optimieren und effektiver zu steuern“, beschreibt Steidl.

Daneben waren die aktuellen Herausforderungen des Gesundheitswesens Thema im Panel. Hierzu gaben u.a. Andreas Kaupp, Director Purchasing der Prospitalia, und Thomas Schuler, Leitung der Prospitalia Leistungsbereiche Pharma und Labor, Einblicke in die gegenwärtige Situation in Kliniken und Apotheken. Diese sei weiterhin geprägt von Problemen und Krisen der vergangenen Jahre: Corona-Pandemie, Abhängigkeiten von Lieferketten sowie dem anhaltenden Ukraine-Krieg. Der Krieg „hat die Gesundheitsbranche wieder hart getroffen und führt zu massiven Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit sowie auf die wirtschaftliche Lage“, führte Kaupp aus. „Wir kämpfen mit deutlichen Preissteigerungen auf allen Ebenen.“ Sie würden die Branche nicht nur dieses, sondern vermutlich auch nächstes Jahr begleiten. Ähnlich problematisch beschreibt Thomas Schuler die Personalsituation in den mittlerweile 80 Vertragsapotheken der Prospitalia. Sie sei sehr angespannt und werde zudem durch den vorherrschenden Fachkräftemangel negativ beeinflusst. Der Prospitalia Fachbereich Pharma unterstützt die Apotheken daher in vielerlei Hinsicht, um zu entlasten: Vom Management der Versorgungssicherheit und der Suche nach, sowie Prüfung von geeigneten Alternativen bis hin zur Erlösoptimierung dank attraktiver Konditionen.

Skalierbare Prozessunterstützung

Einige der bereits im Eröffnungspanel angesprochenen Themen wurden im Laufe des Kongresses in Fachforen und Workshops näher beleuchtet und diskutiert, darunter auch die Versorgungssicherheit und der anhaltende Kostendruck. Unter der Moderation von Andreas Kaupp tauschten sich die Experten aus Einkauf und Industrie intensiv zur aktuellen Lage aus. Dabei kam wiederholt die benötigte Prozessunterstützung auf, um Ressourcen innerhalb der Kliniken zu entlasten. Daneben thematisierten die anderen Fachforen beispielsweise das LkSG sowie die digitalen Tools der Prospitalia und es wurde deutlich, dass die Prospitalia sowohl Industrie als auch Klinik bei der Optimierung von Prozessen unterstützen kann.

Neue Formate und Industrieausstellung förderten den Austausch

Neben den üblichen Plenumsveranstaltungen, Fachforen und Industrieworkshops integrierte die Prospitalia im diesjährigen Kongress einige neue Formate, um vor allem den direkten Austausch untereinander zu fördern. So gab es erstmals die Roundtable-Workshops: In lockerer Atmosphäre luden die Gesprächsrunden dazu ein, über Themen wie Stammdaten, Energiekosten, Preissteigerungen sowie Personalmangel zu diskutieren und Best-Practice-Beispiele auszutauschen.

Ebenfalls neu waren die geführten Touren durch die umfangreiche Industrieausstellung. Dabei besuchten die Teilnehmenden gemeinsam mit Prospitalia-Mitarbeitenden die insgesamt 67 Ausstellungsstände und erhielten damit weitere Einblicke in das Portfolio der Industrie. „Die Touren waren eine tolle Möglichkeit, sich einen Überblick über die vielen Stände zu verschaffen, gezielt Fragen zu stellen und eine Basis für ein späteres Gespräch zu schaffen“, so eine Teilnehmerin.

Verleihung Lieferantenawards

Nach vielen spannenden Programmpunkten wurde der erste Kongresstag mit der Abendveranstaltung und der Verleihung der Prospitalia Lieferantenawards abgerundet. In diesem Rahmen wurden die TOP-3 Preisträger der jährlich stattfindenden Lieferantenbewertung aus den Bereichen Medizinische Verbrauchsgüter, Investitionsgüter und Pharmazeutischer Bedarf verkündet und feierlich ausgezeichnet. Basis hierfür ist eine Beurteilung der Lieferantenleistung anhand definierter Kriterien durch die Vertragseinrichtungen der Prospitalia.

Ausgezeichnet wurden:

TOP-3 Gewinner „Supplier of the year“ im Bereich Medical

1.Platz: Biotronik Vertriebs GmbH & Co. KG

2.Platz: Sarstedt AG & Co.

3.Platz: Schülke & Mayr GmbH

TOP-3 Gewinner „Supplier of the year“ im Bereich Invest

1.Platz: Nippon Gases Deutschland GmbH

2.Platz: Löwenstein Medical GmbH & Co. KG

3.Platz: Fisher & Paykel Healthcare GmbH

TOP Gewinner „Supplier of the year“ im Bereich Pharma

1.Platz: Amgen GmbH

2.Platz: Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH

3.Platz: Ever Pharma GmbH

Breites Angebot der Prospitalia Gruppe

Auch am zweiten Kongresstag erwartete die Teilnehmende ein vielseitiges Programm, beginnend mit einem Fokus auf das breite und synergetische Angebot der Prospitalia Gruppe. Denn neben der Prospitalia stellten auch die Unternehmen Pro Care Management, Prospitalia h-trak, WMC Healthcare sowie miralytik ihr Portfolio im Prospitalia Informationshub vor und gaben an mehreren Arbeitsstationen praxisnahe Einblicke in ihre Dienstleistungs- und Beratungsangebote. Zusätzlich boten die neu integrierten Innovationsworkshops eine weitere Gelegenheit, um sich intensiv mit den Lösungen der Unternehmensgruppe vertraut zu machen.

Alarmstufe Rot für die Patientenversorgung?

Den Höhepunkt des zweiten Kongresstages, an dem der Fokus auf dem breiten Angebot der Prospitalia Gruppe sowie den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit lag, stellte das Plenum am Nachmittag dar. In der Session diskutierten Prof. Andreas Beivers, Dr. Uwe Gretscher, Dorothee Stamm, Prof. Dr. Jürgen Wasem und Bünyamin Saatci, über die Ansätze der Expertenkommission der Bundesregierung für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung. Hierbei wurden neben der Krankenhausstrukturreform, den Gesundheitskiosken auch das GKV-System näher beleuchtet und kritisch betrachtet. Dr. Uwe Gretscher fasst deutlich zusammen: „Da muss was passieren!“ Die Defizitentwicklung sei mehr als bedenklich, zusätzlich falle den Kliniken „die Ambulantisierung auf die Füße.“ Denn die Vorhaltekostenbudgets der neuen Strukturreform sollen auf den retrospektiven Zahlen aus 2022 und 2023 basieren. Das bedeute wiederum, dass Kliniken mit einer Vielzahl an ambulanten Behandlungen 2024 ein geringeres Vorhaltebudget erhalten würden. Die Expertenrunde war sich daher einig, die Alarmstufe für die Patientenversorgung ist heute noch gelb, für die Kliniken im Großteil aber tiefrot.

Trotz all der Herausforderungen sahen die Panelteilnehmenden auch Chancen für das deutsche Gesundheitswesen: „Die Branche hat eine hohe Schwarmintelligenz und viele gute Ansätze“, so Saatci, „die in die Fläche getragen werden sollten.“ Die Prospitalia sieht sich hier als Vermittler mit skalierender Verantwortung und möchte die Marktteilnehmer zusammenbringen.

„Gemeinsam können wir das Gesundheitswesen nachhaltig gestalten. Lassen Sie uns dem Markt einen Schritt voraus sein.“


Für mehr Eindrücke und Impressionen sehen Sie sich unser Aftermovie an:

 

Hier finden Sie zudem das Programm und die  Referenten des PSKongress2023